Wir-Gefühl Wir fragen nach: Von Mercedes bis Kopfkino

Den Spruch “Deutsche Sprache, schwere Sprache” hast du vermutlich schon des Öfteren gehört. Wenn es nach unseren Mitarbeitenden geht, gesellt sich zu dem “schwer” ziemlich oft noch ein “lustig” hinzu (und wer kann ihnen das verübeln?). Wir haben gefragt, was ihnen generell in der deutschen Sprache immer noch schwerfällt, welche Begriffe sie absolut witzig finden und was ihr persönliches Lieblingswort ist. Ausserdem wollten wir wissen, welche Wörter es in ihrer Heimatsprache gibt, die man so nicht eins zu eins ins Deutsche übersetzen kann. Wie beispielsweise “Yakamoz”, was aus dem Türkischen übersetzt so viel wie “Reflektion des Mondlichts auf dem Meer” bedeutet. Wie schön! Und da Integration immer in beide Richtungen funktioniert, darfst du das Wort sehr gerne benutzen, wenn der Mond sich mal wieder so richtig schön im Zürisee spiegelt.
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Freweini ist in Eritrea geboren, hat jedoch viele Jahre ihres Lebens in England gelebt. Für sie sind besonders Wörter schwierig, die dem Englischen sehr ähnlich sind, wie “fett” und “fat” - da gibt es schnell mal Verwirrungen darüber, wie es denn nun geschrieben wird. Ein deutsches Wort, das sie besonders schön findet: “Schlange”.

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Maria Magdalena ist in der Dominikanischen Republik geboren, hat 18 Jahre in Italien gelebt und ist seit 2020 in der Schweiz. Sie spricht fünf Sprachen. Deutsch lernt sie gerade besonders intensiv! Schwierig für sie ist dabei das Zahlensystem und am lustigsten findet sie die Namen von Früchten. Ihr persönliches Lieblingswort? “Liebe”!

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Ester ist ursprünglich aus Tansania und lebt mit ihrer Familie seit 2017 in der Schweiz. Ihr fällt es besonders schwer, die Wörter “kochen” und “Kuchen” auseinanderzuhalten. Und bei “Grüezi” und “Schätzli” hat sie schnell mal einen Knoten in der Zunge! Das Wort “Bibliothek” findet sie besonders schön, weil es sie an das Englische “bible” erinnert. Ausserdem hat sie uns erzählt, dass sich in ihrer Muttersprache Swahili auch einige deutsche Worte wiederfinden: zum Beispiel “Zahnarzt” oder “Schule”.

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Fikadus Heimatland ist Eritrea. Lustigerweise findet sie ein Wort im Deutschen besonders kompliziert, nämlich genau dieses: “kompliziert”. “Doch” hat einen schönen Klang für sie und am liebsten hat sie die Wörter “Entschuldigung” und “Danke” (wir haben einfach die höflichsten Mitarbeiter*innen!).

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Selemawits Heimatland ist Eritrea, in der Schweiz ist sie seit 2012. Wörter, die sie sich schwer merken kann sind “Kanalisation” und “Initiative”. Ebenso wie Fikadu findet auch sie das Wort “Danke” besonders schön (wir haben wirklich die höflichsten Mitarbeiter*innen)! Ein Wort, das es im Deutschen nicht gibt, das sie aber aus ihrer Muttersprache Tigriyna kennt: “Jebena” - ein traditionelles Gefäss, aus dem Kaffee getrunken wird.

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Almaz kommt wie Selemawit ebenfalls aus Eritrea. Ihr Lieblingswort im Deutschen: “Jesus”. Und das Wort, das sie am lustigsten findet: “Kopfkino”. Schön! Ausserdem hat sie von vielen traditionellen Worten aus ihrer Heimat erzählt, die es so im Deutschen nicht gibt: “Jebena” ist auch bei ihr mit dabei. Und “Zuria”, das ein traditionelles Gewand für Frauen beschreibt.

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Ubah stammt aus Äthiopien. Die Aussprache des Wortes “Entschuldigung” findet sie immer noch am schwersten! Das Wort “sicher” klingt in ihren Ohren besonders schön und “tut mir leid” ist ihr Lieblingssatz. Besonders interessant findet sie die Familienstrukturen in der deutschen Sprache: Während die Schwester der Mutter genauso eine “Tante” ist, wie die Schwester des Vaters, gibt es in Ubahs Muttersprache eigene Begrifflichkeiten. Die Schwester ihrer Mutter (Tante mütterlicherseits) wird “Habo” genannt, der Bruder ihrer Mutter (Onkel mütterlicherseits) “Abti”. Die Schwester ihres Vaters (Tante väterlicherseits) hingegen heisst “Edo” und sein Bruder (Onkel väterlicherseits) “Adeer”. Wieder was gelernt!

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Chrispin ist in Bangladesh geboren und obwohl wir finden, dass ihr Deutsch bereits super ist, hat sie nach eigener Aussage immer noch Probleme mit der Aussprache im Allgemeinen. Auch die Grammatik findet sie schwierig, weil sie so ganz anders ist, als in ihrer Heimat, wo es keine grammatischen Fälle gibt. Die Worte “Mercedes” und “Fitness” findet sie lustig und die Worte “Natürlich” und “Liebe” besonders schön.

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Rahya kommt aus Eritrea und lebt seit 2012 in der Schweiz. Die Aussprache ist auch für sie nicht einfach. “Grüezi” findet sie mindestens ebenso lustig wie schön. Und was ihr am meisten fehlt ist das Wort “Injera”, das eine Brotspeise aus ihrer Heimat bezeichnet.

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Hatun hat kurdische Wurzeln und lebt bereits seit 1992 in der Schweiz. Nach so vielen Jahren fallen ihr vor allem juristische und förmliche Wörter immer noch schwer (damit bist du nicht allein, liebe Hatun)! Ausserdem mag sie alle Wörter, die etwas Nettes aussagen, wie “herzlich”, “freundlich”, “hübsch” oder “süss”. Und sie hat ein Sprichwort mit uns geteilt, das sie wiederum von ihrer Mama, einer sehr tüchtigen und fleissigen Frau, gelernt hat: “Aş sabahın iş sabahın”. Wortwörtlich übersetzt bedeutet es “Kochen am Morgen, arbeiten am Morgen” und kommt dem Deutschen “Morgenstund hat Gold im Mund” wohl am nächsten.

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Embaba stammt aus Eritrea und lebt seit 2018 in Zürich. Die Worte “Coiffeur/Coiffeuse” und “Umgebung” kann sie sich besonders schwer merken. Ansonsten mag sie die deutsche Sprache im Allgemeinen sehr gerne, auch wenn das Alphabet absolut anders aussieht, als die schönen Schriftzeichen ihrer Muttersprache Tigrinya!

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Und Nardos? Nardos kommt aus Eritrea, lebt seit 2014 in der Schweiz und ist sprachlich absolut anpassungsfähig: Für sie ist kein Wort besonders witzig, aber alles klingt schön! Nur die Artikel (der, die, das) machen sie gelegentlich ein wenig wahnsinnig...

To be continued:

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