Gut zu Wissen Für mehr Barrierefreiheit in der Kommunikation
Was haben Treppen und Sprache gemeinsam? Für nicht wenige Menschen wird es schwer sein, eine Antwort auf diese Frage zu finden. Einfach, weil die Antwort für sie noch nie wirklich relevant war. Für manch andere hingegen ist die Antwort derart einflussreich, dass sie sich kaum einen Tag lang nicht damit beschäftigen können: Treppen und Sprache sind Barrieren.
Die Welt um uns herum ist vor allem darauf ausgelegt, dass Menschen ohne Einschränkungen sie uneingeschränkt nutzen können. Treppen, Absätze, hohe Regale im Supermarkt – wer denkt dabei schon an ein Hindernis? Inklusion bedeutet jedoch genau das: Auch über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und andere, fremde Perspektiven einnehmen zu können.
Fairerweise sorgen Rollstuhlrampen, Fahrstühle etc. zunehmend dafür, dass Menschen mit Einschränkungen sich in ihrem Alltag wesentlich weniger eingeschränkt fühlen. Für unsere Mitarbeiter*innen ist die Sprache mit eines der grössten Hindernisse, dem sie sich tagtäglich stellen müssen. Um sie zu unterstützen, stützen wir uns bei der Kommunikation mit ihnen auf die Leichte Sprache. Das ihr zugrunde liegende Regelwerk wurde von dem seit 2006 bestehenden deutschen Verein „Netzwerk Leichte Sprache“ entwickelt. Sie will Menschen mit sprachlichen und kognitiven Einschränkungen ebenso wie Personen, deren Erstsprache nicht Deutsch ist, eine grössere sprachliche Teilhabe ermöglichen.
Konkret sehen die Sprach- und Rechtschreibregeln vor, dass...
- kurze Sätze verwendet werden
- jeder Satz nur eine Aussage enthält
- Aktivsätze formuliert werden
- Wortzusammensetzungen durch z.B. Bindestriche verdeutlicht werden
- und vieles mehr.
Ein visuelles Beispiel dafür ist unser Valeriana-Kodex, den wir für unsere Mitarbeiter*innen in Leichter Sprache verfasst haben.
Die Anwendung von Leichter Sprache kann sich anfangs zugegebenermassen komisch anfühlen. Aber wenn sie anderen Menschen hilft, weniger „holprig“ durch den Alltag zu kommen, dann ist es das doch allemal wert :)