Wir-Gefühl Wie Mitgefühl gegen Vorurteile hilft
Evolutionär gesehen waren wir Menschen schon immer Schubladen-Denker*innen. Damals, als wir noch in Höhlen lebten, war das sogar ziemlich praktisch, schliesslich hing unser Überleben nicht selten davon ab innerhalb von Sekunden entscheiden zu können, ob die andere zottelige Person dort drüben Freund*in oder Feind*in ist. Und heute?
Heute leben wir zwar in moderneren Höhlen, denken hier aber immer noch recht rudimentäre Gedanken. Der steinzeitliche Teil unseres Gehirns möchte sein schubladisierendes Denken einfach nicht aufgeben. Weil es ihm hilft, sich in der Welt zurechtzufinden (die mittlerweile ja doch noch ein wenig komplexer geworden ist) – und weil es das Selbstwertgefühl streichelt.
Denn der Mensch fühlt sich nicht nur generell gern zugehörig, sondern am liebsten zu einer Gruppe, die er auf die eine oder andere Weise als “besser” erachtet. Und das passiert tatsächlich meist ganz automatisch. In ihrem Buch “Selbstmitgefühl” widmet sich die Autorin Kristin Neff genau diesem Theme und bezieht sich dabei unter anderem auf die Forschungsschrift „Social Identity and Intergroup Behaviour“ (1974) von Henri Tajfel. Dieser fand heraus, dass Mitglieder der eigenen Gruppe direkt sympathischer gefunden und bereitwilliger unterstützt werden, während das Misstrauen gegenüber Mitgliedern der anderen Gruppe wächst. Sogar dann, wenn die Gruppen absolut willkürlich zusammengestellt werden. Diese, mit der Gruppenidentität verknüpften Sympathien und Vorurteile, sind für Rauferien auf dem Schulhof ebenso verantwortlich wie für Rassismus oder internationale Kriege.
Während Gruppenzugehörigkeit uns also einerseits ein angenehmes Gefühl von Sicherheit und Akzeptanz geben kann, sorgt es andererseits für ziemlich viel Chaos und Ungerechtigkeit. Zumindest dann, wenn wir unsere Gruppengrenzen zu eng fassen. Das beleuchten auch die Forscher*innen Nyla R. Branscombe und Michael J. A. Wohl in ihrer Studie „Forgiveness and Collective Guilt Assignment to Historical Perpetrator Groups Depend on Level of Social Category Inclusiveness“ (2005): Sobald wir unsere Zugehörigkeit auf nur eine kleine Gruppe beschränken, kommt es schnell zu trennenden Wir-gegen-ihr-Gedanken. Sobald wir unseren Fokus jedoch darauf ausrichten, dass wir allein schon durch unser Menschsein eine Einheit bilden, führt dies unweigerlich zu mehr Sympathie füreinander.
Was können wir also tun? Wir können uns immer wieder daran erinnern, dass es neben den Unterschieden, die uns vermeintlich trennen, auch ganz viele Gemeinsamkeiten gibt, die uns als Menschheit eint. Auch deshalb wollen wir mit Valeriana Menschen näher zueinander bringen und das Wir-Gefühl in der Gesellschaft stärken, das fernab von Labels, Zuschreibungen und Vorurteilen besteht. Und das uns immer wieder daran erinnern kann, dass das eigentlich trennende bloss unsere Gedanken sind, von denen wir einige wohl besser einfach in der Höhle zurückgelassen hätten.
Heute leben wir zwar in moderneren Höhlen, denken hier aber immer noch recht rudimentäre Gedanken. Der steinzeitliche Teil unseres Gehirns möchte sein schubladisierendes Denken einfach nicht aufgeben. Weil es ihm hilft, sich in der Welt zurechtzufinden (die mittlerweile ja doch noch ein wenig komplexer geworden ist) – und weil es das Selbstwertgefühl streichelt.
Denn der Mensch fühlt sich nicht nur generell gern zugehörig, sondern am liebsten zu einer Gruppe, die er auf die eine oder andere Weise als “besser” erachtet. Und das passiert tatsächlich meist ganz automatisch. In ihrem Buch “Selbstmitgefühl” widmet sich die Autorin Kristin Neff genau diesem Theme und bezieht sich dabei unter anderem auf die Forschungsschrift „Social Identity and Intergroup Behaviour“ (1974) von Henri Tajfel. Dieser fand heraus, dass Mitglieder der eigenen Gruppe direkt sympathischer gefunden und bereitwilliger unterstützt werden, während das Misstrauen gegenüber Mitgliedern der anderen Gruppe wächst. Sogar dann, wenn die Gruppen absolut willkürlich zusammengestellt werden. Diese, mit der Gruppenidentität verknüpften Sympathien und Vorurteile, sind für Rauferien auf dem Schulhof ebenso verantwortlich wie für Rassismus oder internationale Kriege.
Während Gruppenzugehörigkeit uns also einerseits ein angenehmes Gefühl von Sicherheit und Akzeptanz geben kann, sorgt es andererseits für ziemlich viel Chaos und Ungerechtigkeit. Zumindest dann, wenn wir unsere Gruppengrenzen zu eng fassen. Das beleuchten auch die Forscher*innen Nyla R. Branscombe und Michael J. A. Wohl in ihrer Studie „Forgiveness and Collective Guilt Assignment to Historical Perpetrator Groups Depend on Level of Social Category Inclusiveness“ (2005): Sobald wir unsere Zugehörigkeit auf nur eine kleine Gruppe beschränken, kommt es schnell zu trennenden Wir-gegen-ihr-Gedanken. Sobald wir unseren Fokus jedoch darauf ausrichten, dass wir allein schon durch unser Menschsein eine Einheit bilden, führt dies unweigerlich zu mehr Sympathie füreinander.
Was können wir also tun? Wir können uns immer wieder daran erinnern, dass es neben den Unterschieden, die uns vermeintlich trennen, auch ganz viele Gemeinsamkeiten gibt, die uns als Menschheit eint. Auch deshalb wollen wir mit Valeriana Menschen näher zueinander bringen und das Wir-Gefühl in der Gesellschaft stärken, das fernab von Labels, Zuschreibungen und Vorurteilen besteht. Und das uns immer wieder daran erinnern kann, dass das eigentlich trennende bloss unsere Gedanken sind, von denen wir einige wohl besser einfach in der Höhle zurückgelassen hätten.
To be continued:
- Studie: Nyla R. Branscombe und Michael J. A. Wohl: „Forgiveness and Collective Guilt Assignment to Historical Perpetrator Groups Depend on Level of Social Category Inclusiveness“
- Buch: Kristin Neff: “Selbstmitgefühl. Wie wir uns mit unseren Schwächen versöhnen und uns selbst der beste Freund werden”
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